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Das Ähnlichkeitsprinzip ist das erste Prinzip der Homöopathie. Hahnemann formulierte 1796: "Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden erregen kann, als sie heilen soll." Oder lateinisch - kurz und prägnant: "Similia similibus curentur." Zwei Beispiele, die die Ähnlichkeit zwischen den beim Gesunden auftretenden Folgen und der Indikation unmittelbar verdeutlichen: Cepa (Allium cepa, die Küchenzwiebel) bei Schnupfen und Tränen der Augen; Ipecacuanha (Cephaelis ipecacuanha, die Brechwurzel) bei Brechreiz.
Bezeichnung für die heute übliche Pharmakotherapie im "schulmedizinischen" Sinne. Im Gegensatz zum Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie werden hier Arzneimittel gegeben, die die Krankheitserscheinungen unmittelbar bekämpfen (und nicht etwa beim Gesunden auslösen würden): "Contrarii contrariis curantur."
Pharmakopöen (Singular: Pharmakopöe)
Arzneibücher sind amtliche Verzeichnisse von Arzneimitteln mit Vorschriften über deren Zubereitung, Beschaffenheit, Aufbewahrung, Bevorratung, Prüfung, Abgabe usw. Das Homöopathische Arzneibuch (HAB 1 von 1978) regelt die Herstellung etc. homöopathischer Arzneimittel. Es ist Bestandteil des Deutschen Arzneibuches (DAB).
Ein Arzneimittelbild ist die Zusammenstellung der spezifischen Informationen über das jeweilige Arzneimittel. Eingang finden
Aus der Dilution (Verdünnung) bzw. der Trituration (Verreibung) werden hergestellt: Globuli ("Streukügelchen"), Tabletten, Injektionslösungen, Einreibemittel, Salben, Suppositorien, Augentropfen.
"Allgemein verbindliche Aussagen sind nicht möglich, da sich Dosierung und Gabenhäufigkeit allein nach der individuell unterschiedlichen Reaktion des Patienten auf das Homöopathikum richten. Anfänger in der Homöopathie sollten tiefe und mittlere Verdünnungen anwenden. Wer über einhundert Patienten erfolgreich mit Homöopathika therapiert hat, kann sich mit hohen Potenzen versuchen (wenn er will)." (Wünstel, 1988)
Grundsätze
Eine Arzneimittellehre oder Materia medica ist eine Zusammenstellung von Arzneimittelbildern, die alphabetisch, nach dem Kopf-zu-Fuß-Schema oder nach anderweitigen Gesichtspunkten geordnet sein kann.
Die Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen stellt das zweite Prinzip der Homöopathie dar. Mit ihrer Hilfe wird ermittelt, welche Erscheinungen durch ein bestimmtes Arzneimittel beim Gesunden ausgelöst werden. Dies ist die erforderliche Grundinformation, um schließlich angesichts eines Patienten das Ähnlichkeitsprinzip zur Auswahl des geeignetsten Arzneimittels anwenden zu können.
Die Ursache einer Erkrankung
Verdünnungsstufen 1 : 100 nach der jeweiligen Schüttelung
Verdünnungsstufen 1 : 10 nach der jeweiligen Schüttelung
Dilution
siehe Arzneimittelformen
Fehlerhafte Zusammensetzung des Blutes oder der "Körpersäfte"; ein Begriff aus der Humoralpathologie, die hierin die Krankheitsursache sah. Siehe Eukrasie
Die Homöopathie Hahnemanns besteht zunächst in der Verordnung nur eines einzigen Arzneimittels in einem Krankheitsfall. Siehe Komplexhomöopathie
Nach Arzneimittelgabe kann eine Verschlimmerung der vorherigen Beschwerden auftreten; dies bedeutet eine übermäßige Reaktion auf das Arzneimittel. Man setzt das Arzneimittel ab oder reduziert die Dosis und wartet, bis die Reaktion ausgeklungen ist. Die Erstverschlimmerung ist insofern eine positive Reaktion, als sie anzeigt, dass das Arzneimittel richtig gewählt und nur in der Dosis zu stark war.
Korrekte Zusammensetzung des Blutes oder der "Körpersäfte"; ein Begriff aus der Humoralpathologie. Siehe Dyskrasie
Die Ausrichtung eines homöopathischen Arzneimittels auf die Beeinflussung einer Organfunktion (Siehe auch Histiotropie, Organotropie, Personotropie)
"Streukügelchen", siehe auch Arzneimittelformen
Siehe Homöopathie, Grenzen
Werten und Ordnen von Symptomen nach ursächlichen, sonderlichen, Gemüts-, allgemeinen und Lokalsymptomen.
Die Ausrichtung eines homöopathischen Arzneimittels auf die Beeinflussung eines bestimmten Gewebes (siehe auch Funktiotropie, Organotropie, Personotropie)
Homöopathie (griechisch: homoios - ähnlich; pathos - Leiden, Schmerz, Krankheit) wird definiert durch die Verordnung eines Arzneimittels in einem Krankheitsfalle nach den Gesichtspunkten:
Die Homöopathie hat Ihre Grenzen wie jede andere Therapieform auch. Insbesondere sind dies
Mehrere homöopathische Einzelmittel werden als fertige Gemische verwendet.
sind im Wechsel auftretende Krankheiten (Beispiel: Abwechseln von Asthma bronchiale und Ekzem).
Der Hahnemannsche Begriff deckt sich nicht mit dem heutigen Verständnis. Hahnemann meinte Psora, Sykose und Syphilis.
Vikariierende Krankheiten sind "stellvertretend" auftretende Krankheiten, zum Beispiel Nasenbluten statt der Menstruationsblutung.
Lateralität ist die Eigenschaft eines Arzneimittels, bevorzugt auf Beschwerden der linken oder der rechten Körperhälfte zu wirken.
Charakteristische, eindeutige Symptome, die den Verordner unmittelbar zu einem bestimmten Arzneimittel führen.
Verdünnungsstufen 1 : 50 000 (lat.: L - 50; M - 1 000; quinquaginta - fünfzig; millesimum - das tausendste).
siehe Arzneimittellehre
Alle Umstände und Einwirkungen, die einen Krankheitszustand verbessern oder verschlimmern, werden als Modalitäten bezeichnet, also beispielsweise Wärme, Bewegung, Wetterwechsel, Berührung usw.
Einige Beispiele:
Die Homöopathie nimmt nicht für sich in Anspruch, eine a priori nebenwirkungsfreie Therapieform zu sein.
Als Nosoden bezeichnet man Arzneimittel, die aus Krankheitsstoffen hergestellt werden. Sie können der Homöopathie insoweit zugerechnet werden, als ihre Symptome durch eine homöopathische Arzneimittelprüfung ermittelt wurden.
Beispiele: Pyrogenium aus autolysiertem Fleisch, Streptococcinum aus Streptokokkeneiter. Die Anwendung von Nosoden gehört in die Hand eines erfahrenen Therapeuten.
In Paragraphen gegliederte Niederschrift der Homöopathielehre Hahnemanns mit einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Die Ausrichtung eines homöopathischen Arzneimittels auf die Beeinflussung eines bestimmten Organsystems oder Organes (Siehe auch Funktiotropie, Histiotropie, Personotropie).
Beispiele: Carduus marianus - Leber, Ceanothus americanus - Milz.
Die Ausrichtung eines homöopathischen Arzneimittels auf körperliche und seelische Symptome sowie die Verhaltensweise eines Menschen in seiner Gänze (Siehe auch Funktiotropie, Histiotropie, Organotropie).
siehe Arzneibücher
Homöopathisches Arzneimittel mit breitem Wirkungsspektrum
Stufenweise Herstellung von Verdünnungen fester oder flüssiger Zubereitungen (Siehe auch C-, D-, LM-Potenzen), das Präparat wird nach jedem Verdünnungsvorgang geschüttelt und erreicht erst damit seine "Potenz";
siehe LM-Potenzen
Zum Teil äußerst umfangreiche, dennoch letztlich nicht vollständige und zudem voneinander abweichende Verzeichnisse der Einzelsymptome der homöopathischen Arzneimittel, wie sie durch die Arzneimittelprüfung am Gesunden ermittelt wurden.
Arzneimittelfindung an Hand von Repertorien
siehe Leitsymptome
siehe Ähnlichkeitsprinzip
siehe Arzneimittelformen
Die noch nicht potenzierte Arznei.
Stufenweise Konzentrationsverminderung der Arznei, die durch Schüttelung zur Potenzierung wird.
siehe Arzneimittelformen
siehe C-Potenzen